Ein Rucksack voller Hoffnung: Wie eine Schultasche die Zukunft von zwei Kindern veränderte

Fatima AlBeedh, Länderbüro in Sanaa, Jemen 
9. Februar 2024

Die bittere Realität von Armut und Verschuldung hat zahlreiche Familien zu einer herzzerreißenden Entscheidung gezwungen - ihre Kinder von der Schule zu nehmen. Zu diesen Kindern gehörten Ibrahim Muhammad Dahbash und Donia Al-Namr, die sich mit der harten Arbeit des Wasserholens, des Sammelns von Feuerholz und des Weidens von Tieren herumschlugen. Ibrahim, Schüler der vierten Klasse der Othman bin Affan-Schule in Nubia, Unterbezirk Bani Al Shadid, Bezirk Bani Saad, Gouvernement Al-Mahweet, musste seine Schulbildung abbrechen. Statt des Klassenzimmers erlebten Ibrahim und Donia Tage voller anstrengender Arbeit, und Bildung wurde zu einem fernen Traum. Dies ist die Geschichte von zwei Kindern, die ihrer Zukunft beraubt wurden. Zum Glück war die Hoffnung nicht unerreichbar. 

Vision Hope International e.V. (VHI) engagierte sich in dem Distrikt und wählte drei Schulen im Bani Saad Distrikt für ihr Bildungsprojekt aus, das vom Yemen Humanitarian Fund (YHF) unterstützt wurde. Zu den Zielen des Projekts gehörten die Verringerung des Leidens von Kindern, die Reduzierung der finanziellen Belastung verarmter Familien für Schulmaterial und die Einrichtung von Elternräten zur Unterstützung des Schulpersonals und zur Förderung der Wiedereinschulung von Schülern.

Als das VHI-Team die Othman Bin Affan-Schule erreichte, stellte es fest, dass Ibrahim und Donia noch immer ihrer üblichen Aufgabe nachgingen, Wasser aus dem Brunnen zu holen. Beim Wiedersehen mit ihren Klassenkameraden Hamza und Muhammad waren Ibrahim und Donia überrascht über die neuen Schultaschen, die sie bei sich trugen. Neugierig fragte Ibrahim: "Woher habt ihr diese Taschen?" Hamza erklärte, dass Vision Hope sie an Schüler verteilte,
die aktiv am Lernen teilnehmen. Ohne zu zögern ließen Ibrahim und Donia ihre Wasserbehälter stehen und eilten zurück zur Schule, wo sie das Projektteam vorfanden, das immer noch Taschen verteilte. Ihre Begeisterung war spürbar, als sie zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern ihre Taschen in Empfang nahmen.

Als Ibrahim und Donia mit ihren neuen Rucksäcken nach Hause zurückkehrten, brachten sie die Freude mit in ihre Familien. Dies brachte einen Wandel vom Kreislauf des Elends zum Schulalltag. Ermutigt durch diese Veränderung drängten andere Eltern in der Gemeinde ihre Kinder, die die Schule abgebrochen hatten, aktiv zur Rückkehr. 

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