Amman, Jordanien, 13. Oktober 2021
Eman Shdeifat, bekannt als „Um Barjas“ (Mutter von Barjas), ist eine jordanische Frau aus dem ländlichen Raum und lebt im Gouvernement Mafraq. Früher wachte Eman um 6:30 Uhr auf und beeilte sich, ihre drei behinderten Kinder für die Schule fertig zu machen. Sie bereitete das Frühstück, die Schultaschen und die Kleidung vor und sorgte dafür, dass alles bereit war, damit die Kinder den Tag voller Energie beginnen konnten.
Die Leute nannten sie unfruchtbar, weil sie ihr erstes Kind erst spät bekam. Nach den Traditionen der arabischen Landbevölkerung hat eine Frau, die nicht in den ersten Monaten schwanger wird, ein Problem. Eman brachte ihr Kind nach 3 Jahren zur Welt und nannte es „Barjas“. Er war für sie der Lieblingssohn unter all seinen Brüdern. Er verstand seine Mutter durch ihren Blickkontakt, ohne ein einziges Wort zu sagen. Er war ein mitfühlendes und intelligentes Kind, begabt im Fußball und gewann vier Intelligenzwettbewerbe, als er noch keine zehn Jahre alt war.
Im Juni 2019, während eines Sommerurlaubs der Familie, kam es zu einer Tragödie. Barjas, inzwischen 11 Jahre alt, ertrank im Meer. In einem Augenblick wurde das Leben von Eman und der gesamten übrigen Familie auf den Kopf gestellt.
Im Laufe der Zeit versuchte Eman’s Ehemann immer wieder, ihr zu helfen, das Haus zu verlassen, etwas Neues anzufangen und aus ihrer täglichen Trauer herauszukommen, aber ohne Erfolg. Während einer Pilgerreise mit ihrem Mann lernte sie Mustafa Al-Shdifat kennen, den Leiter eines lokalen gemeinnützigen Vereins in Mafraq, Jamiyaa Manshia Bani Hasan, ebenfalls ein lokaler Partner von Vision Hope.
Er lud sie in den Verein ein und begann, sie in die laufenden Projekte, wie außerschulische Aktivitäten und Hausunterricht, einzubeziehen. Hier keimte in ihr Hoffnung auf, als sie sah, wie die Kinder sie erwartungsvoll ansahen. Um Barjas beschloss, dem Verein beizutreten, und ergriff die Initiative, den Kindern zu geben und sie zu lieben.
Nachdem sie drei Monate lang an den Projekten des Vereins teilgenommen hatte, erzählte Eman von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen mit Vision Hope im Rahmen des von der deutschen Regierung und VHI finanzierten Projekts zur Verbesserung der Bildungsdienste und der Integration.
Sie sagte:
“Heute bin ich in der Lage, die größte Tragödie, die ich erlebt habe, zu überwinden und zu akzeptieren, was uns passiert ist.“
Das Engagement im Rahmen des Projekts und die Möglichkeit, Kinder zu lieben und zu betreuen, die ihre Hilfe und Unterstützung brauchen, gaben ihr neue Hoffnung und eine neue Lebensperspektive.