“Ich habe besonders eines im Jugendzentrum gelernt: jeder trägt etwas in sich. Jeder verbirgt eine Leidenschaft in sich und es ist seine Aufgabe, sie zu finden. Nachdem man sie gefunden hat, muss man an ihr arbeiten und man kann niemals den Glauben und die Hoffnung daran verlieren.“ — Karim, Teilnehmer im Jugendzentrum
Eine Aktivität, an der die Jugendlichen im Jugendzentrum von Vision Hope in Tunesien teilnehmen, ist der „Vertrauensfall“. Sie stehen auf einem Tisch und fallen rückwärts, in dem Vertrauen, dass ihre Freunde sie auffangen werden.
Aziz, Yousef und Karim sind junge Männer, die durch ihre Teilnahmen an den Aktivitäten des Jugendzentrums von Vision Hope den Wert von Vertrauen in andere Menschen gelernt haben. Alle drei haben schwere Situationen erlebt, aber durch die Entdeckung ihrer Leidenschaften und das Hinarbeiten auf eine bessere Zukunft für sich, haben sie Hoffnung gefunden. Mitarbeiter des Jugendzentrums waren immer da, um sie zu unterstützen und aufzurichten, besonders an schweren Tagen, an denen alle Hoffnung verloren schien. Durch diese Unterstützung haben sie nicht nur gelernt, anderen Menschen zu vertrauen, sondern auch, dass Träume eine besondere Macht haben, wenn man anfängt, sie zu verfolgen. Wir freuen uns sehr, die Geschichten dieser jungen Männer mit Ihnen teilen zu können.
Als Aziz auf das Jugendzentrum in seiner Stadt Mornaguia in der Nähe von Tunis stieß, haben ihn die Mitarbeiter hereingebeten und ihm die verschiedenen Aktivitäten vorgestellt, die das Zentrum anbietet. Dazu gehören beispielsweise Kurse in den Bereichen Journalismus und Schauspiel. Er erkannte schnell, dass das Jugendzentrum ein sicherer und einladender Raum ist, sodass er an so vielen Kursen und Programmen teilnahm, wie er nur konnte. Nachdem er gelernt hatte, den Menschen dort zu vertrauen, begann er sich zu öffnen und teilte seine Geschichte: Der Mangel an finanziellen Mitteln hatte ihn kürzlich dazu gezwungen, seine Berufsausbildung vorzeitig zu beenden und er hatte einen Job in einer Kleiderfabrik angenommen. Seit seiner Kindheit hatte er jedoch den Traum gehegt, als Fotograf das Leben bildlich festhalten zu können.
Kurz nachdem Aziz begonnen hatte, an den Aktivitäten des Jugendzentrums teilzunehmen bekam er die Möglichkeit, dem Militär beizutreten, wodurch er ein Studium beginnen konnte. Sieben Monate später schloss sich sein Cousin jedoch einer radikal-islamistischen Gruppe in Syrien an und die Regierung stufte Aziz und seine Familie als Bedrohung ein. Das Militär entließ ihn und ihm blieb wenig Hoffnung für die Zukunft.
Um mit der Wut und Trauer fertig zu werden, verbrachte er eine Menge Zeit im Jugendzentrum, wo ihm die Mitarbeiter halfen, mit dieser sehr schwierigen Situation fertig zu werden. Mit ihrer Unterstützung begann er zu erkennen, dass er anderen vertrauen konnte und begann sogar wieder, an seine eigenen Träume zu glauben.
Als er eine Kamera im Jugendzentrum sah, fragte er, ob er damit einige Bilder machen könne. Die Mitarbeiter sagten ja! Ab diesem Zeitpunkt fotografierte er Szenen, welche sich in und um das Jugendzentrum abspielten, den Vertrauensfall eingeschlossen. Er war so begeistert von dieser Gelegenheit, dass er Stunden damit verbrachte, sich auf YouTube Anleitungen anzusehen, wie man bessere Bilder macht. Er sah sich sogar die Produktion von Fernsehsendungen an, damit er sehen konnte, wie die Kameraleute ihre Arbeit machten.
Er unternahm viele Versuche, eine Stelle zu finden, bei der er Fotos machen konnte, aber er wurde kontinuierlich abgelehnt. Die Frustration war zeitweise überwältigend. Dennoch haben die Mitarbeiter des Jugendzentrums ihm geholfen, die Hoffnung und das Vertrauen zu finden, die er brauchte um seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln und seinen Traum zu verfolgen.
Aziz nahm an einer großen Anzahl von Fotografie-Wettbewerben teil und gewann viele Preise. Endlich, im Dezember 2017, erlebte er einen Glücksfall und gewann seine eigene Kamera. Es war wirklich ein Traum, der wahr wurde.
Heute verlässt er sein Haus nie ohne seine Kamera. Er träumt davon, sein eigenes Studio zu eröffnen, welches er Wings (Flügel) Fotografie nennen will. Er plant auch, einen Fotografie-Kurs im Jugendzentrum zu unterrichten, damit andere wie er lernen können, anderen Menschen zu vertrauen und die Hoffnung zu finden, die sie brauchen, um ihre Träume zu verfolgen.
„Das wichtigste im Leben ist es, nicht die Hoffnung zu verlieren und sich den Glauben an seine Träume zu erhalten.” — Aziz
Klicken Sie auf Yousefs und Karims Bilder, um ihre Geschichten zu lesen.
„Als Kind habe ich es immer geliebt, zu tanzen. Tanzen ist wie in eine andere Welt zu fliegen. Ich fange an zu träumen, es ist magisch! Es wurde meine Leidenschaft.“ —Yousef
„Ich habe besonders eines im Jugendzentrum gelernt: Jeder trägt etwas in sich. Jeder verbirgt eine Leidenschaft in sich und es ist seine Aufgabe, sie zu finden. Nachdem man sie gefunden hat, muss man an ihr arbeiten und man kann niemals den Glauben und die Hoffnung daran verlieren.“ — Karim