May 2023
Berlin, Germany
Als Hilfsorganisation sind wir uns bewusst, dass die Lage im Jemen weiterhin prekär ist. Der Jemen leidet unter einem langanhaltenden Konflikt, der zu einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit geführt hat. Millionen von Menschen sind von Hunger, Krankheiten und fehlendem Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen betroffen. Angesichts dieser Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir als Hilfsorganisationen gemeinsam arbeiten, um die notleidende Bevölkerung zu unterstützen.
In diesem Jahr hatten wir zum zweiten Mal das Privileg, einen „Jemen Austausch“ zu organisieren, eine Zusammenkunft von Hilfsorganisationen, die von Deutschland aus Entwicklungs- und Nothilfe-Projekte im Jemen unterstützen. Diese Veranstaltung, die von Vision Hope ins Leben gerufen wurde und am 16. März stattfand, bot eine wertvolle Gelegenheit für einen intensiven Austausch und eine bessere Zusammenarbeit. Sehr hilfreich war dabei auch die Teilnahme von staatlichen Akteuren von der deutschen Botschaft, BMZ, Auswärtigem Amt, GIZ und KfW.
Einer der Hauptpunkte, die während des Austauschs behandelt wurden, waren die aktuellen großen Herausforderungen im Jemen. Laut dem Yemen Humanitarian Response Plan 2023 waren im letzten Jahr insgesamt 200 Organisationen, darunter 12 Organisationen der Vereinten Nationen, 58 internationale NROs und 130 nationale NROs, als Hilfsorganisationen im Jemen tätig. Sie engagieren sich in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Ernährung, Gesundheit und WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene). Es war wichtig, diese Herausforderungen zu analysieren und zu verstehen, um effektivere Lösungen und einen Weg zu nachhaltiger Entwicklung zu finden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs waren die Pläne und Visionen für das Jemen-Programm. Jede Organisation präsentierte ihre laufenden Projekte, Strategien und Ziele für die Zukunft. Es war ermutigend zu sehen, wie engagiert und innovativ die deutschen NROs im Jemen arbeiten, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken; von kleinen, ehrenamtlich geführten Vereinen bis zu großen Hilfsorganisationen; von Organisationen der jemenitischen Diaspora bis zu deutschen Zweigstellen internationaler Verbünde. Es gab auch Möglichkeiten, Erfahrungen und bewährte Verfahren auszutauschen, um von den besten Praktiken anderer Organisationen zu lernen und Synergien zu nutzen.
Ein besonders wichtiger Aspekt des Austauschs war die Zusammenarbeit zwischen den NROs. Vision Hope, die sich vor allem in Projekten für WASH, Bildung, Ernährung und Ernährungssicherheit engagiert, erkannte die Notwendigkeit, dass NROs aus Deutschland voneinander wissen und gegebenenfalls gemeinsam im Jemen mehr Wirkung erreichen können. Es wurde betont, wie wichtig es ist, enger zusammenzuarbeiten, Informationen und Ressourcen zu teilen und Synergien zu nutzen, um die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Hilfe zu maximieren.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass es schwierig sein kann, zu verstehen, welche deutschen NROs im Jemen aktiv sind, da einige von ihnen nur über lokale Partnerorganisationen arbeiten oder in internationalen Verbünden eingebunden sind und dadurch in den Koordinierungsgruppen vor Ort nicht sichtbar sind.
Wir freuen uns darauf, die besprochenen Gedankenanstöße aktiv umzusetzen und freuen uns bereits auf den nächsten erfolgreichen Austausch.